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Schwierigkeitsgrad: 6+

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Länge: 22m

Seillänge: 70m

Das Klettern im 'alten Stil' in den Bergen des Gardasees, insbesondere Routen ab dem Schwierigkeitsgrad 6+ (UIAA VI+), ist eine Zeitreise. Stellen Sie sich die senkrechten Kalksteinwände vor, oft strahlend weiß oder sonnengegerbt grau, die dramatisch aus dem tiefblauen See emporragen. In der Ära, als diese Routen erstbegangen wurden, bedeutete 'alter Stil' eine Philosophie der minimalen Abhängigkeit von fixem Material und eine tiefe Verbundenheit mit der Kletterei selbst.

Vergessen Sie moderne Sportbohrhaken, Klemmgeräte oder gar ausgeklügelte Klemmkeile. Die Pioniere wagten sich mit einer Handvoll Normalhaken, einem Hammer, einigen einfachen Schlingen und oft Seilen, die sich eher wie steife, schwere Kabel als dynamische Sicherungslinien anfühlten, an diese gewaltigen Wände. Ein Grad von 6+ war nicht nur technisch anspruchsvoll; er implizierte lange, exponierte Abschnitte, wo ein Sturz undenkbar war. Der Fortschritt und die Sicherung basierten rein auf natürlichen Merkmalen wie Rissen, Verschneidungen und Reibungsplatten. Die Routenfindung war eine Kunst, da die Linie oft nicht offensichtlich war und ein intuitives Verständnis des Felsens sowie eiserne Nerven erforderte.

Das Geräusch des Hammers, der Stahl auf Kalkstein schlug und durch die weite Leere hallte, war der Soundtrack ihres Aufstiegs. Kaltes Metall in behandschuhten Händen, der Geruch von Staub und freigelegtem Fels, der Wind, der an den Ohren vorbeipfiff, während man sich prekär über Hunderte von Metern Luft balancierte. Jeder Zug war überlegt, jeder Haken mit Sorgfalt und einem Gebet gesetzt. Es ging nicht nur darum, den Gipfel zu erreichen; es ging um die Reise, den Kampf gegen den Fels mit begrenzten Mitteln und den rohen, ungezähmten Abenteuergeist. Diese Klettereien sind ein Zeugnis des Mutes, der Fähigkeiten und der Kühnheit derer, die sie zuerst bestiegen, und hinterlassen ein Erbe an anspruchsvollen, klassischen Routen, die auch heute noch Ehrfurcht und Respekt hervorrufen.

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