Venus von Willendorf

Das Klettern an der "Venus von Willendorf" (Schwierigkeitsgrad 5+) ist ein einzigartiges und etwas kontroverses Erlebnis. Die Route selbst ist eine steile, löchrige Wand mit überraschend guter Reibung. Die Löcher, die durch unzählige Hände glatt geschliffen wurden, bieten anständige Griffe, erfordern aber sorgfältige Beinarbeit und Körperpositionierung. Die Griffe sind weit genug voneinander entfernt, um durchdachte Sequenzen und eine gute Reichweite zu erfordern, was den Eindruck erweckt, dass die Route schwieriger ist als eine typische 5+. Die eigentliche Herausforderung ist jedoch der mentale Aspekt. Zu wissen, dass man an einer Formation klettert, die nach einer so ikonischen und antiken Darstellung von Weiblichkeit benannt ist, verleiht jeder Bewegung eine Schicht aus Ehrfurcht und Bewusstsein. Es ist ein deutliches Gefühl von Klettergeschichte vorhanden, vermischt mit dem Verständnis, dass die Felswand uns allen um Jahrtausende vorausgeht. Manche Kletterer empfinden dies als inspirierend, andere fühlen sich etwas unwohl und hinterfragen die Ethik des Kletterns an etwas so Symbolträchtigem. Unabhängig von Ihrer Perspektive ist die "Venus von Willendorf" eine Klettertour, die Ihnen noch lange in Erinnerung bleibt, nachdem Sie Ihr Seil gelöst haben.

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