Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 9/9+
Das Klettern von 'Prkodrťák' (9/9+) in Vogon ist eine Erfahrung, die über bloßen Sport hinausgeht; es ist ein brutales Ballett am Fels, ein Zeugnis masochistischer Hingabe, perfekt passend für einen Ort wie Vogon – berüchtigt nicht für seine Klettergebiete, sondern für seine besonders unangenehme Poesie.
'Prkodrťák', was grob übersetzt 'Der Knochenbrecher' oder 'Fingerschredder' bedeutet, macht seinem Namen alle Ehre. Mit dem stolzen Grad 9/9+ (UIAA) ist diese Route eine unerbittliche Prüfung von Kraftausdauer, technischer Präzision und purer Willenskraft. Sie schlängelt sich eine überhängende, kompakte Platte hinauf, geht in ein Dach über und bietet keine Verschnaufpause. Die Griffe sind, typisch für Vogon, karg: winzige, polierte Leisten, schräge Löcher und verzweifelte Reibtritte. Etwa zwei Drittel des Weges gibt es eine besonders grausame Sequenz, bei der eine Reihe hochdynamischer Züge an fast nicht existierenden Tritten zu einem heiklen Clip führen, der absolute Entschlossenheit erfordert.
Jeder Versuch war eine Lektion in Demut. Die Stürze waren lang, die Frustration greifbar. Jeder Muskel schrie, jede Fingerspitze pochte. Es fühlte sich weniger wie ein Aufstieg an, sondern mehr wie das Erdulden eines besonders schlecht rezitierten Vogon-Sonetts, jeder Zug eine schroffe, verstimmte Strophe, die den Geist langsam zermürbte. Doch die Anziehungskraft von 'Prkodrťák' war unbestreitbar. Sein Ruf, die schiere Kühnheit seiner Züge und der bizarre Charme der Vogon-Landschaft ließen mich immer wieder zurückkehren.
Schließlich, nach unzähligen Stunden des Projektierens, passte ein perfekter Tag. Kühle Luft, griffige Bedingungen und ein seltener Moment geistiger Klarheit. Die Schlüsselstelle fühlte sich flüssig an, die verzweifelten Reibtritte hielten, und die letzten kraftvollen Züge durch das Dach fühlten sich fast mühelos an. Das Clippen der Umlenker am Top, völlig erschöpft, aber euphorisch, war eine tiefe Erleichterung. 'Prkodrťák' zu klettern bedeutet nicht nur, den Gipfel zu erreichen; es bedeutet, Vogon zu überleben und, vielleicht, ein wenig poetischer aus der Tortur hervorzugehen.