Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 10-
Der schneidende Wind peitschte mir ins Gesicht, als ich am Fuße von 'Jägerlein fick dich!' in den Ennstaler Alpen stand. Schon der Name war eine Provokation und fügte der ohnehin schon gewaltigen physischen Herausforderung eine mentale Ebene hinzu. Der Kletterführer versprach unerbittlich steiles Klettern an makellosem Kalkstein, und die Realität enttäuschte nicht. Die ersten paar Meter waren trügerisch und wiegten einen mit positiven Griffen in falscher Sicherheit, bevor sie in die anhaltende 10- starteten. Der Fels war löchrig und kleingriffig, was präzise Fußarbeit und eine ordentliche Portion Kraftausdauer erforderte. Jede Bewegung fühlte sich wie ein kleiner Kampf gegen die Schwerkraft an. Ich klippte den ersten Bolt und spürte schon, wie sich die Pumpe in meinen Unterarmen aufbaute. Die Crux-Sequenz war ein Wirrwarr aus verzweifelten Reaches und kraftvollen Zügen, wobei jeder Griff akribisch geplant und ausgeführt wurde. Den winzigen Nubbel zu finden, der es mir ermöglichte, den nächsten Zug zu machen, fühlte sich an, wie einen kleinen Lottogewinn. Weiter oben ließ der Winkel leicht nach, aber die Pumpe war real, und die Konzentration, die erforderlich war, um weiterzumachen, war immens. Die Befriedigung, die Kette einzuklippen, nachdem ich mich durch die letzten paar Züge gekämpft hatte, war immens. 'Jägerlein fick dich!' war ein würdiger Kampf, ein Beweis für die Qualität des Kletterns in den Ennstaler Alpen und eine Route, die ich so schnell nicht vergessen werde.