Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 8-
Das Klettern von 'Ruhm und Leere', einer faszinierenden Route im Schwierigkeitsgrad 8- in den ruhigen und doch schroffen Gutensteiner Alpen, ist eine Erfahrung, die über bloße körperliche Anstrengung hinausgeht. Der Name selbst ist ein poetisches Vorspiel zur bevorstehenden Reise – ein anspruchsvoller Tanz am Kalkstein, der sowohl berauschenden Triumph als auch tiefe Selbstreflexion verspricht.
Die Route, bewertet mit 8-, stellt eine erhebliche Herausforderung für jeden Sportkletterer dar. Sie ist ein Test der technischen Präzision, der komplizierte Fußarbeit auf subtilen Reibungsplatten und kraftvolle Fingerstärke an scharfen Leisten und anspruchsvollen Slopern erfordert. Jeder Zug ist ein kalkuliertes Risiko, ein empfindliches Gleichgewicht zwischen Aggression und Kontrolle vor der Kulisse des alten Felsens. Der Gutensteiner Kalkstein, über Jahrtausende verwittert, bietet überraschend gute Reibung, aber die Steilheit der Route sorgt für einen konstanten 'Pump' in den Unterarmen, der einen an die Grenzen bringt.
Beim Aufstieg wird das Paradox von 'Ruhm und Leere' greifbar. Es gibt Momente intensiver, einzigartiger Konzentration – der 'Ruhm' der Ausführung einer perfekten Sequenz, bei der die Welt außerhalb der unmittelbaren Griffe verschwindet. Dies ist der reine, unverfälschte 'Ruhm' der Leistung. Doch mit jedem gewonnenen Meter öffnet sich die Weite der umgebenden Alpenlandschaft und enthüllt eine 'Leere', die sowohl demütigend als auch befreiend ist. Unterhalb erstrecken sich die grünen Täler der Gutensteiner Alpen, die den eigenen Kampf in den Schatten stellen und die vergängliche Natur des Aufstiegs in die richtige Perspektive rücken. Beim Erreichen des Umlenkers gibt es einen anfänglichen Triumphrausch, einen wohlverdienten 'Ruhm' für die Überwindung der physischen und mentalen Hürden. Doch dann stellt sich eine stille Einkehr ein – die Herausforderung ist gemeistert, der Moment vergangen, eine wunderschöne 'Leere' hinterlassend, die zutiefst befriedigend ist. Es ist die tiefgründige Erkenntnis, dass die Schönheit nicht nur in der Eroberung liegt, sondern in der flüchtigen, konzentrierten Anstrengung, der Verbindung mit dem Fels und der ausgedehnten Stille, die darauf folgt.
'Ruhm und Leere' ist nicht nur eine Kletterei; es ist eine meditative Reise, ein Zeugnis der Kraft der Konzentration und der erhabenen Schönheit, die darin liegt, seine Grenzen inmitten der majestätischen Ruhe der Gutensteiner Alpen herauszufordern. Man fühlt sich gleichzeitig erschöpft und zutiefst erfrischt, eine wahre Verkörperung seines poetischen Namens.