Tick-Tack

Die Gutensteiner Alpen mit ihren von Zeit und Wetter geformten Kalksteinwänden besitzen eine gewisse Magie. Unter den vielen anspruchsvollen Routen sticht 'Tick-Tack' (Schwierigkeitsgrad 8+) als begehrte Trophäe für jeden ambitionierten Kletterer hervor. Schon der Zustieg war ein landschaftlich reizvolles Aufwärmen, die Erwartung stieg mit jedem Schritt näher an die Wand durch üppige Wälder. Der Fels selbst ist hellgrau, unglaublich strukturiert, mit Löchern, Leisten und dem einen oder anderen Gaston, der kreative Lösungen erfordert.

Der Name der Route fängt ihre Essenz perfekt ein. Jede Bewegung ist ein delikater Tanz, ein präzises 'Tick', gefolgt von einem entscheidenden 'Tack', um die Aufwärtsbewegung aufrechtzuerhalten. Die ersten paar Bolts führten zu einer kniffligen Querung, die perfekte Fußarbeit und Körperspannung verlangte. Von dort begann die Crux-Stelle, eine Reihe von kraftvollen, überhängenden Zügen an kleinen Leisten. Meine Finger schrien vor Protest, aber ich hielt durch, visualisierte den nächsten Griff und setzte alles ein, was ich hatte. Nach ein paar harten Zügen erreichte ich einen kleinen Rastplatz, ein kostbarer Moment, um auszuschütteln und mich auf den Endspurt vorzubereiten. Die letzten Meter waren weniger steil, erforderten aber dennoch Konzentration und Präzision. Beim Einhängen der Anker stieß ich endlich einen triumphalen Schrei aus, der Panoramablick von oben war eine wohlverdiente Belohnung. 'Tick-Tack' ist mehr als nur eine Kletterei; es ist ein Beweis für die Kraft der Präzision, der Ausdauer und der schieren Freude an der Bewegung am Fels. Es ist eine Route, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, nachdem die Kreide von meinen Händen verschwunden ist.

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