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Die Nordwand. Schon der Name jagt einem Schauer über den Rücken und verspricht eine Begegnung mit roher, ungezähmter alpiner Kraft. Unser Ziel: der 'Schwarze Pfeil', eine berüchtigte Linie im Grad 7+, die sich ihren Weg die steile Felswand hinaufbahnt. Die Kälte vor Sonnenaufgang kroch tief unter die Haut, als wir starteten, die Stirnlampen durchschnitten die Dunkelheit. Jeder Zug war ein kalkuliertes Risiko, wir navigierten durch eisige Risse, ausgesetzte Platten und unerbittliche Vertikalität. Der Wind heulte und drohte, uns vom Fels zu reißen, doch unsere Konzentration war absolut. Die Muskeln schrien vor Protest, aber der mentale Kampf war noch intensiver. Stunden verschwammen zu einem zeitlosen Kampf gegen die Schwerkraft und Erschöpfung. Auf dem Gipfel angekommen, breitete sich die Welt unter uns aus – ein atemberaubendes Panorama, das den Schmerz für einen Moment vergessen ließ. Erschöpft, aber überglücklich, war der Abstieg eine weitere Herausforderung, die Wachsamkeit erforderte, bis wir sicher auf festem Boden zurück waren. Es war eine tiefgreifende Erfahrung, ein Zeugnis menschlicher Grenzen und der rohen, unnachgiebigen Schönheit der Berge.

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