Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 6
Das Klettern am Wacholderweg (Schwierigkeitsgrad VI) im Toten Gebirge ist ein klassisches alpines Kalksteinerlebnis. Das Abenteuer beginnt lange vor dem Fels, mit den typisch anstrengenden, aber atemberaubend schönen Zustiegen, die dieses riesige österreichische Massiv auszeichnen. Das Schleppen der Ausrüstung durch Almwiesen und felsiges Gelände lässt die Vorfreude mit jedem Schritt auf die aufragenden Wände steigen.
Am Fuße des Wacholderwegs angekommen, offenbart die Route schnell ihren Charakter. Mit dem Schwierigkeitsgrad VI (UIAA) bietet sie anhaltendes Klettern an exzellentem, oft geformtem Kalkstein. Jede Seillänge stellt eine einzigartige Herausforderung dar, von filigranen Plattenabschnitten, die präzise Fußarbeit erfordern, bis hin zu athletischeren Rissen und steileren Wänden, die Kraft und strategische Körperpositionierung verlangen. Die Exposition nimmt mit der Höhe zu und bietet aufregende Blicke in die tiefen Täler und über die schroffen Gipfel des Toten Gebirges. Der rhythmische Tanz von Hand am Fels, Fuß am Tritt und das gelegentliche Klirren der Ausrüstung werden zu einem meditativen Fokus.
Das Erreichen des Gipfels oder des Routenausstiegs ist ein ungemein lohnender Moment. Die Panoramablicke sind einfach spektakulär, eine weite Fläche 'toter Berge', die unter der Sonne lebendig werden. Die Stille, nur unterbrochen vom Wind oder entfernten Vogelrufen, trägt zum tiefen Gefühl der Vollendung bei.
Der Abstieg, sei es durch Abseilen oder eine Kombination aus Abklettern und Gehen, bringt einen zurück auf die Erde, oft mit müden Gliedmaßen, aber einem Geist, der durch die Herausforderung belebt wurde. Der Wacholderweg ist mehr als nur eine Kletterei; er ist ein Eintauchen in die wilde Schönheit und anspruchsvolle Natur des Toten Gebirges, eine klassische Route, die einen bleibenden Eindruck hinterlässt.