Action directe

Die legendäre "Action Directe" (8/8+) an der "Westseite oben" ist mehr als nur eine Kletterroute; sie ist eine Pilgerreise, ein Test der mentalen und physischen Stärke und ein Stück Klettergeschichte, das in den Kalkstein der Frankenjura eingraviert ist. Der Zustieg selbst ist unscheinbar, ein Spaziergang durch den Wald, der zu einer relativ kleinen, leicht überhängenden Wand führt. Aber wenn man auf die makellose Linie von Griffen blickt – die Löcher, Kanten und Sloper – versteht man die Tragweite der Herausforderung.

Der Versuch von Action Directe ist ein Prozess. Es geht darum, die komplizierten Sequenzen zu lernen, das Mikro-Beta zu verstehen und die präzisen Bewegungen zu beherrschen. Jeder Griff erfordert Kraft, Präzision und unerschütterlichen Einsatz. Der Crux liegt bekanntermaßen in der Taschensequenz – einer verzweifelten Serie von Ein-Finger- und Zwei-Finger-Taschen, die maximale Fingerkraft und Körperspannung erfordern. Scheitern ist hier fast garantiert, selbst für erfahrene Kletterer.

Doch die beharrliche Hingabe und die unzähligen Versuche machen die Begehung so lohnend. Es ist der Höhepunkt von Monaten, sogar Jahren, fokussiertem Training, sorgfältiger Beta-Verfeinerung und dem Kampf gegen mentale Dämonen. Das Einhängen der Kette von Action Directe bedeutet nicht nur die Eroberung einer schwierigen Route, sondern auch die Eroberung des eigenen Selbst. Es ist ein Moment purer Freude, ein Beweis für die Kraft der Beharrlichkeit und ein unvergessliches Erlebnis, das für immer im Gedächtnis des Kletterers verankert ist. Das Gefühl ist einfach unbeschreiblich.

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