🧗‍♀️ Camilla Moroni schreibt Geschichte an der Histoire sans Fin

Die italienische Kletterin Camilla Moroni hat sich in die Annalen des alpinen Kletterns eingetragen, indem sie als erste Frau die 200 Meter lange Trad-Route Histoire sans Fin (8b+) am Schweizer Petit Clocher du Portalet frei geklettert hat.

🏞️ Die Route

  • Histoire sans Fin ist ein Granit-Meisterwerk mit mehreren Seillängen, das 2021 von Seb Berthe und Siebe Vanhee erstbegangen wurde.

  • Sie besteht aus acht Seillängen mit Schwierigkeiten von 7c bis 8b+, darunter ein legendärer 45-Meter-Riss und eine technische Kante.

  • Die Route wird für ihre Ästhetik und Komplexität geschätzt und oft als eine der schönsten Granitlinien Europas bezeichnet.

🧗‍♀️ Camillas Begehung

  • Moroni tat sich mit dem italienischen Kletterkollegen Pietro Vidi zusammen, kam am 1. Juli am Einstieg an und arbeitete die Route über mehrere stürmische Tage aus.

  • Nachdem sie ihre Beta verfeinert hatten, starteten sie am 12. Juli einen Vorstiegsversuch.

  • Pietro kletterte jede Seillänge sauber vor, während Camilla auf den Crux-Seillängen mehrfach stürzte, bevor sie diese meisterte.

💪 Schlüsselmomente

  • Sie kämpfte mit der 3. Seillängen-Traverse (7c) und stürzte dreimal in der 4. Seillänge (8b+), die ein Boulderproblem an einer Kante beinhaltet.

  • Ihre Körpergröße erschwerte einige Züge, so dass kreative Beta wie ein Zehenhaken erforderlich waren, um Griffe zu erreichen.

  • Sie punktete Seillänge 6 (8b) im zweiten Versuch und flashte Seillänge 7 (8a+), eine heikle Platte, die höchste Konzentration erfordert.

🧠 Einstellung & Ausrüstung

  • Nach einer Wettkampfsaison und dem Olympiatraining hatte Camilla sechs Monate lang keinen Klettergurt getragen.

  • Sie schaltete in den "Wettkampfmodus", um mentale und körperliche Erschöpfung zu überwinden.

  • Sie passte ihr Schuhwerk während der Route an und wechselte zwischen Instinct VS und Vapor S, um auf winzigen Granittritten besseren Halt zu haben.

🎙️ Ihre Worte

"Ich fühlte mich zwei Tage vor dem letzten Versuch nicht zuversichtlich... aber nach einem Ruhetag schaltete ich mental in den Wettkampfmodus um. Die letzte Seillänge erfordert nicht viel Kraft, nur Fokus und Ruhe. Ich habe sie im ersten Versuch geschafft und kurz darauf waren wir oben. Was für ein befriedigendes Gefühl!"

Diese Begehung unterstreicht nicht nur Camillas Mut und Anpassungsfähigkeit, sondern ist auch ein Meilenstein für Frauen im Trad-Klettern.