Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 6-
Die frische Morgenluft in Blokoblokus war die perfekte Kulisse für 'Diplodokus', eine legendäre 6-, die sich die imposanteste Wand hinaufschlängelt. Wir legten die Ausrüstung an, das Klirren der Karabiner eine vertraute Symphonie, und ich blickte zu den ersten Zügen hinauf – eine trügerische Platte, die in eine scheinbar lange Traverse führte. Der Schwierigkeitsgrad 6- fühlte sich hier manchmal mehr wie eine mentale als eine physische Herausforderung an und verlangte absolute Konzentration.
Ich war dran. Die anfänglich trügerisch einfache Platte wich dem namensgebenden Merkmal der Route: einer langen, ausgesetzten Traverse über einen leicht überhängenden Abschnitt, die einem riesigen Schwanz ähnelte und präzise Beinarbeit sowie einen starken Rumpf erforderte. Meine Unterarme brannten, als ich mich durch eine Reihe von feinen Leisten und runden Griffen bewegte. Der Rhythmus des Felsens, die kühle Griffigkeit unter meinen Fingern, hielten mich in Bewegung. Jeder Griff, jede Reibung, ein Dialog mit dem alten Stein.
Schließlich die Schlüsselstelle – eine delikate Abfolge um einen kleinen Wulst, wo die Griffe minimal wurden und die Luft dünner zu werden schien. Ein tiefer Atemzug, ein präziser Zug, eine subtile Gewichtsverlagerung, und ich war durch. Als ich über die Kante zog, öffnete sich die Welt: die weitläufige Landschaft von Blokoblokus unter mir, die Sonne wärmte meinen Rücken. Beim Einklinken in die Umlenker überrollte mich eine Welle purer Zufriedenheit. Beim Abseilen sah 'Diplodokus' anders aus, ein Zeugnis von Anstrengung und Fokus. Sie verdient ihren Ruf wirklich, ein anspruchsvoller, aber unglaublich lohnender Tanz am vertikalen Fels.