Die glorreichen Sieben - Breite Wand

Der Reiz von 'Die glorreichen Sieben' an der 'Breite Wand' hatte uns schon länger gelockt. Mit dem Schwierigkeitsgrad 6+ versprach sie nicht nur eine physische Herausforderung, sondern auch eine Reise durch eine klassische Mehrseillängenroute in einer atemberaubenden alpinen Umgebung. Unser Morgen begann kühl, der Fels fühlte sich beim Anseilen kalt an, die Vorfreude war greifbar.

Die ersten Seillängen dienten als perfektes Aufwärmen und boten genussvolle Plattenkletterei mit exzellenter Reibung, sodass wir unseren Rhythmus finden konnten. Die Ausgesetztheit nahm allmählich zu, und die Aussicht erweiterte sich mit jedem gewonnenen Meter, wodurch sich das atemberaubende Panorama der umliegenden Täler offenbarte. Die wahre Prüfung kam, wie erwartet, mit der Schlüsselstelle. Ein anhaltender Abschnitt technischer Züge in leicht überhängendem Gelände, der Präzision, Kraft und sorgfältige Routenfindung erforderte. Jeder Griff und Tritt musste akribisch gewählt werden, die Konzentration war absolut. Tief durchatmend, die Sequenz durcharbeitend, gab es einen Moment reiner Konzentration, in dem nichts anderes zählte als der Fels und der nächste Zug.

Jenseits der Schlüsselstelle wurde die Route etwas einfacher, blieb aber fesselnd, mit luftigen Querungen und anhaltenden Rissen, die uns auf Trab hielten. Die Kameradschaft mit meinem Kletterpartner war unerlässlich – Ermutigung, präzises Sichern und gemeinsames Lachen an den Ständen. Das Erreichen des Gipfels erfüllte uns mit einem immensen Gefühl des Erfolgs. Die Panoramen waren unsere Belohnung, eine wirklich glorreiche Sieben-Seillängen-Tour, die ihrem Namen alle Ehre machte. Es war ein Tag, der sich ins Gedächtnis eingebrannt hat, eine perfekte Mischung aus anspruchsvoller Kletterei und unvergesslicher Naturschönheit.

Location