Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 7
Die Begehung der bekannten Mehrseillängenroute 'Eine Nacht in Rostock' (Schwierigkeitsgrad 7, UIAA) an der Wetterkreuzwand in den majestätischen Hohen Tauern Kärntens war ein alpines Erlebnis par excellence. Trotz ihres verspielten Namens ist diese Kletterei keineswegs leicht. Mit ihren rund 400 Metern und 10 bis 12 Seillängen stellt sie Geschick und Nerven unerbittlich auf die Probe.
Die Route führt über ausgesetzte Platten, anspruchsvolle Riss-Systeme und feine Reibungskletterei auf festem Gneis. Die anhaltenden Schwierigkeiten, insbesondere die entscheidende, oft unterschätzte siebte Seillänge, erfordern Konzentration und präzise Fußarbeit. Jeder Zug fühlt sich exponiert an, und mit jedem gewonnenen Meter entfalten sich atemberaubende Panoramablicke auf die umliegende Glocknergruppe.
Der Aufstieg ist ein Tanz zwischen mentaler Stärke und körperlicher Ausdauer. Die klare Bergluft, die weite Stille und die schiere Größe der Wetterkreuzwand schaffen ein eindringliches Umfeld. Das Erreichen des Gipfels nach stundenlanger Kletterei ist nicht nur die Eroberung einer Route, sondern eine tiefe Verbindung zur alpinen Welt. Der Abstieg, oft ebenso anspruchsvoll wie der Aufstieg, hinterlässt ein tiefes Gefühl der Leistung und die bleibende Erinnerung an einen unvergesslichen Tag hoch in den Kärntner Alpen.