< Zurück zur Liste

Die Geister die ich rief - Verlorener Turm

Austria | Lower Austria | Rax-Schneeberg Group | Lost Tower

Jan
Feb
Mar
Apr
May
Jun
Jul
Aug
Sep
Oct
Nov
Dec

Übersicht

Schwierigkeitsgrad: 7+

Gesamtzeit: 3 hrs

Kletterzeit: 2 hrs

Zustiegszeit: 45 mins

Abstiegszeit: 30 mins

Topo anzeigen Routen-Topo

Länge: 80m

Seillänge: 60m

Expressschlingen: 10

Der Verlorene Turm, ein monolithischer Felswächter, der in den Himmel ragt, ist ein Ort, an dem Legenden entstehen und Grenzen getestet werden. Unser Ziel war 'Die Geister die ich rief - Verlorener Turm' (7+), eine Route, deren Name bereits andeutete, dass sie sowohl eine physische als auch psychische Herausforderung darstellen würde.

Der Zustieg allein war eine Pilgerreise: eine lange Wanderung durch unwegsames Gelände, die Luft wurde dünner, die Stille tiefer. Als wir uns am Fuß der Wand vorbereiteten, fühlte sich der Fels kalt und unbarmherzig an. Die ersten Seillängen, obwohl nicht die Schlüsselstelle, verlangten sofort Respekt – eine Reihe von moosbewachsenen Rissen und Platten, die unser Aufwärmen auf die Probe stellten und die Bühne für die wahren 'Geister' bereiteten.

Der mittlere Abschnitt, wo sich der Grad 7+ wirklich offenbarte, war ein Meisterwerk vertikaler Kunst. Filigrane Fußarbeit auf kleinen Leisten, anhaltende technische Sequenzen und präzise Griffe an unwahrscheinlichen Strukturen erforderten eine laserartige Konzentration. Die Exponiertheit nahm mit jedem Meter zu, der Wind flüsterte Geschichten vergangener Kletterer, ihre Triumphe und Kämpfe hallten in der weiten Leere wider. Hier begann das wahre mentale Spiel: Angst bewältigen, dem Reibungswiderstand vertrauen und den wachsenden Pump überwinden.

Das Erreichen des luftigen Gipfels des Verlorenen Turms war eine tiefgreifende Befreiung. Die Panoramaaussicht reichte bis zum Horizont, eine atemberaubende Belohnung für die anhaltende Anstrengung. Es war nicht nur ein Kampf gegen den Fels, sondern auch gegen Selbstzweifel, gegen die inneren 'Geister' des Zögerns und der Müdigkeit. Die vorsichtigen Abseilfahrten fühlten sich fast meditativ an, ein langsames Entschwinden aus der Intensität des Aufstiegs.

Hinter uns ließen wir den Verlorenen Turm, aber wir trugen mehr als nur müde Muskeln und ein paar Schürfwunden mit uns. Wir trugen die unauslöschliche Erinnerung an eine Kletterei, die ihrem suggestiven Namen gerecht wurde, ein wahrer Test für Geschicklichkeit, Mut und den unerschütterlichen Geist der Berge.

Reviews (0)

? out of 5.0
?
Add Review