Wolf-Spur

Die Schneckenplatte mit ihren einladenden, aber auch imposanten Wänden übt stets eine besondere Anziehungskraft aus. Unser Ziel für den Tag war der 'Wolf-Spur', eine klassische Route im Schwierigkeitsgrad 5, die sowohl Herausforderung als auch atemberaubende Ausblicke versprach. Nach einem frühen Start und einem malerischen Zustieg standen wir am Wandfuß, unsere Ausrüstung klingelnd, der Fels kühl unter unseren Fingerspitzen. Der 'Wolf-Spur' machte seinem Ruf alle Ehre. Schwierigkeitsgrad 5, ja, aber anhaltend und in Abschnitten ausgesetzt. Die Kletterei war packend, eine Mischung aus filigranen Platten, kraftvollen Rissen und luftigen Querungen. Jeder Griff war erkämpft, jede Bewegung präzise. Die Ausgesetztheit nahm mit jeder Seillänge zu und bot immer weitreichendere Panoramablicke auf die umliegenden Täler und Gipfel. Es gab Momente intensiver Konzentration, fast schon meditativ, während wir rhythmisch aufstiegen, unsere einzige Sorge die nächste sichere Platzierung und der Tanz mit dem Fels. Das Erreichen des Gipfels war eine Welle der Euphorie und Erschöpfung. Die Sonne wärmte unsere Gesichter, während wir die weite Aussicht genossen – eine Belohnung für die Anstrengung. Der Abstieg war eine vorsichtige, kalkulierte Angelegenheit, doch das Gefühl der Vollendung überschattete jede Müdigkeit. Das Klettern des 'Wolf-Spur' an der Schneckenplatte war nicht nur das Bezwingen einer Route; es war eine immersive Erfahrung, ein Zeugnis für die Schönheit und Herausforderung des alpinen Felskletterns, und hinterließ uns lebhafte Erinnerungen an einen perfekten Tag im vertikalen Gelände.

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