Übersicht
Schwierigkeitsgrad: 6-
Gesamtzeit: 8 hrs
Kletterzeit: 4 hrs
Zustiegszeit: 3 hrs
Abstiegszeit: 2 hrs
Die Morgenluft war klar, als wir uns auf den Weg zum Seekofel machten, dessen majestätische Silhouette den Dolomitenhimmel durchstach. Unser Ziel: 'Sorgenfresser' – ein Name, der uns faszinierte und auf eine Route hindeutete, die Sorgen vertilgen konnte. Mit dem Grad 6- versprach sie anspruchsvolle Kletterei am berühmten Kalkstein. Schon ab der ersten Seillänge hielt die Route, was sie versprach. Der Fels war makellos, eine Leinwand aus Grau und Weiß, die komplizierte Griffe und elegante Platten bot, die Präzision erforderten. Die Ausgesetztheit wurde schnell zu einem ständigen Begleiter, erinnerte uns an die Tausenden von Metern Luft unter unseren Schuhen, doch die Qualität der Kletterei war so fesselnd, dass alle verbleibenden Ängste tatsächlich dahinschmolzen. Jede Sequenz, von zarten Traversen bis hin zu kraftvollen Zügen, erforderte volle Konzentration, verwandelte Gedanken in reine Aktion. Der 'Sorgenfresser' machte seinem Namen alle Ehre; jede fokussierte Bewegung, jeder sichere Stand, jeder Atemzug im Rhythmus des Aufstiegs nagte am mentalen Ballast. Auf dem Gipfel wurden wir mit einem atemberaubenden Panorama belohnt – eine Belohnung, die sich zutiefst verdient anfühlte. Der Abstieg war lang, doch das Hochgefühl der Kletterei, das Gefühl, sich vollständig in die vertikale Welt vertieft zu haben, machte jeden Schritt leicht. Wir verließen den Seekofel nicht nur mit müden Muskeln, sondern mit klarem Kopf und einem tiefen Gefühl der Erfüllung, nachdem wir unsere Sorgen wahrlich dem 'Sorgenfresser' überlassen hatten.